Tierliebe in der Geschichte

Briton Rivière, 1840-1920,'Requiescat'- ist ein Gebet für die Seele des Verstorbenen
Ganze Weltalter voller LIEBE werden notwendig sein, um den TIEREN ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten.
Christian Morgenstern
Die Liebe zum Haustier ist keine Erscheinung des modernen Zeitalters. Von der Antike bis in die jüngste Geschichte hatte der Hund oder die Katze immer einen besonderen Platz an der Seite des Menschen. Die Liebe die dem Tier zu Lebzeiten entgegen gebracht wurde, endete nicht mit seinem Tod, vielmehr wurde in aufwendigen Bestattungsritualen deutlich gemacht, welche Stellung das Haustier im Leben des Menschen eingenommen hat. Die Liebe zu dem Tier hat sich nicht geändert. Was sich geändert hat sind die Bestattungen. Im schnelllebigen Alltag wird es häufig versäumt der Bedeutung des Tieres auch nach seinem Tod gerecht zu werden. Dabei wird vergessen, dass die bewusste Abschiednahme von einem geliebten Wesen die Trauer erträglicher und den Tod begreifbarer macht. Die Liebe die bereits unsere Vorfahren für Ihre Haustieren empfanden, sollte uns ein Beispiel sein.

Der Hund
Ein wichtiges Symboltier ist der Hund. Bei den Völkern Afrikas wurde er als Bringer des Feuers und der Zivilisation verehrt, in der Antike als glückliches Vorzeichen. In vielen Kulturen war er auch der Wächter des Himmels. Seine sprichwörtliche Treue machte das Hundemotiv in der europäischen Malerei, aber auch in Japan zu einem Sinnbild der - auch ehelichen - Treue. Als christliche Grabplastik ist er darüber hinaus ein Symbol des standhaften Glaubens.

Vor der Greyfriars Church, Edinburgh, Schottland, steht das populäre Hundedenkmal von Greyfriars Bobby. Dieser Skye-Terrier war 1858 dem Sarg seines Herrn, John Gray, treu zum Grab auf dem Friedhof gefolgt. Bis zu seinem Tod, 14 Jahre später, weigerte sich der Hund, den Kirchhof zu verlassen, woraufhin man ihm dort eine Hütte baute. Die Geschichte rührte die Baroness Burdett Coutts so sehr, dass sie ihm 1873 ein Denkmal setzen liess.
Hierbei handelt es sich um einen Antiken römischen Ziegelstein, der einen offiziellen Stempel trägt und den Abdruck zweier Hundepfoten aufweist. Zu solchen archäologischen Fundstücken kommt es, weil in der Antike die römischen Legionen in den jahreszeitlich bedingten Pausen zwischen den Feldzügen Ziegel als Baumaterial formen und brennen mussten. Jeder zehntausendste Ziegel wurde mit einem Stempel versehen - entweder der Legionsnummer und/oder einem staatlichen Siegel mit Hinweis auf die Römische Republik. Bei der vorliegenden Rarität ist offensichtlich während der Arbeit ein Hund über den frisch geformten, noch nicht gebrannten zehntausendsten Ziegel mit dem Stempel der Republik Rom gelaufen. Eine wunderschöne Erinnerung an einen umbekannten antiken Hund!
Im allgemeinen waren die antiken Menschen große Hundefreunde. In mannigfachigen Darstellungen wird die Schönheit und Anmut des Hundes verehrt. Schon 4000 v. Chr. wußten die Menschen die Nähe des Hundes zu schätzen, was durch mesopotamische Keilschriften überliefert wurde. Im ganzen griechischen und römischen Altertum war er ein verbreitetes Haustier. So treu wie der Hund dem Menschen ist, hält die Treue des Menschen bereits viele Jahrtausende. Im alten Ägypten wurde der Hund sogar häufig der Einbalsamierung unterzogen. Die Treue reichte bis in den Tod.So mußte man beispielsweise einem Sterbenden seinen Hund das letzte Mal vorführen, damit er mit dem Blick der treuen Augen glücklich sterben konnte.
Und natürlich wurde der Hund mit dem Tod seines Herrn ebenfalls ins Jenseits befördert und ins Grab gelegt, damit der Tote seinen Liebling auch im Tod streicheln konnte. Viele schöne Erzählungen von der Treue des Hundes - wirkliche und erfundene - findet man in antiken Werken. Die berühmteste Szene davon ist wohl die Episode aus der homerischen Odyssee, in der der nach zwanzig Jahren nach Hause kehrende, von keinem erkannte Odysseus von seinem alten Hund Argos dennoch wiedererkannt wird. Der Hund ist zu schwach, um zu seinem Herrn zu laufen, er wedelt nur noch mit dem Schwanz und stirbt kurz darauf, nachdem er die Rückkehr Odysseus erlebt hatte.
Am meisten beliebt und geschätzt war die Rasse der Doggen, die schon im Altertum zum Inbegriff alles Schönen und Edlen im Hund geworden sind. Falls der Hund vor dem Herrn starb, wurde er betrauert wie ein Familienmitglied und bekam oft rührende Grabsteine mit wehmütigen Inschriften.
Unter allen Tierarten pflegen die Hunde die am längsten währende Freundschaft mit dem Menschen. Wenn es keine Hunde gegeben hätte, hätten die Menschen wahrscheinlich nie den derzeitigen Zivilisationsstand erreicht. Hunde verteidigten unser Leben und unseren Besitz gegen Feinde, sie halfen uns bei der Jagd nach anderen Tieren, die unsere Nahrungsgrundlage waren und sie unterstützen uns in schwierigen Situationen und haben dabei oft ihr eigenes Leben geopfert. Nur wenige andere Tiere waren für den Menschen so wichtig. Die Liebe zu Hunden ist fast genauso umfassend wie der Wunsch nach Weltfrieden. Jeder Hundebesitzer weiß, dass der Hund ein ewiger Quell der Freude und des Frohsinns ist. Der Hund bietet Trost und Treue und sein fröhlicher Charakter bietet immer wieder Anlass zu herzlichem Lachen.

Die Katze
Die Katze erfuhr im früheren Ägypten höchste Verehrung, sie war ein Tier des Sonnengottes und der Göttin Bastet, der Beschützerin des Hauses, der Mütter und der Kinder. Die Verehrung von Tieren spielte im religiösen Denken der Alten Ägypter eine große Rolle. Allerdings ging die Verehrung nicht so weit, daß - wie im Hinduismus die Kuh - alle Exemplare einer Spezies unantastbar waren.

 

Vielmehr wurden nur einige Tiere als göttlich ausgewählt, kultisch verehrt und nach ihrem Tode mumifiziert, während die anderen als ganz "normale" Tiere betrachtet wurden. Verstorbene Katzen wurden wie Pharaonen in einem Sarkophag beerdigt. Und wer damals eine Katze tötete oder versuchte, sie aus dem Lande zu schaffen, wurde mit dem Tode bestraft. Dennoch gelangte die Katze bald auch nach Griechenland und Rom. Von dort aus konnte ihr Siegeszug als Ratten- und Mäusevertilger und Gesellschafter des Menschen auf der ganzen Welt für lange Zeit beginnen.

Antike Bronzestatue einer Katze
Wurde die Katze im Altertum zwar vielfach verehrt, hat es bis zu Ihrer Domestizierung doch sehr lange gedauert. Lange galt die Katze als schwer zu zähmen. Erst Ende des ersten christlichen Jahrhunderts kam die Katze allmählich in die Häuser der Abendländer und eroberte ihre Herzen fast im Handstreich: Schon ein paar Jahrhunderte später ließen sich Katzenüberreste in menschlichen Grabbeigaben feststellen - die Katze in ihrer Lieblingsposition auf der Brust ihrer Herrin zusammengerollt. In Rom wurden Frauen und Mädchen nicht selten "Kätzchen" genannt (Felicula, Felicla), diese zärtliche Bezeichnung zeugt ebenfalls von der tiefen Zuneigung, die das Verhältnis der Römer zu Katzen auszeichnete. Aber auch die andere Seite der Medaille darf nicht unerwähnt bleiben: Die Katze, die in der Nacht verschwindet, deren Augen in Dunkelheit gefährlich leuchten, wurde natürlich zu einem Objekt allgemeiner Furcht. Inzwischen hat die Katze den Hund auf Platz zwei der Lieblingstiere verdrängt. Noch immer sind die Menschen fasziniert von dem eigenwilligen, verschmusten, unabhängigen, verspielten und zurückhaltenden Wesen der Katzen.

Gott schuf die KATZE, um dem Menschen die Illusion zu geben, einen Tiger zu streicheln.

Victor Hugo

In edler Haltung sinnen sie in Weiten wie eine Sphinx am Grund der Einsankeiten in Schlummer sinkt und Träume, die nie enden. Charles Baudelaire

 

 

 

Couldery, Sohn eines Malers, arbeitete erst als Kunsttischler, bevor er die Künstlerlaufbahn einschlug. Katzen sind ein immer wiederkehrendes Motiv in seinem Werk.

 

 

 

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